Der Hopfen
Der Hopfen,
[
1279-1280] des -s, plur. inus. die
kugelförmige, aus vielen schuppigen Blättchen bestehende Blumendecke, oder das
Haupt der Hopfenpflanze, welche auch selbst den Nahmen des Hopfens führet;
Humulus L. Besonders die zahme Art desselben, welche in den Gärten oder
besondern Bergen gebauet, und auch Gartenhopfen, oder zahmer Hopfen genannt
wird, zum Unterschiede von dem wilden Hopfen, blinden Hopfen, Heckenhopfen,
Rasenhopfen, Weidenhopfen oder Staudenhopfen, welcher ohne Wartung an den
Zäunen, Weidenbäumen und Stauben wild wächset. Hopfen bauen, diese Zapfen oder
Blumendecken durch Wartung bekommen. Hopfen pflücken oder brechen, diese Zapfen
abbrechen. Dem Biere Hopfen geben, es mit den Hopfenzapfen sieden; es hopfen.
Es ist Hopfen und Malz an ihm verloren, es ist alle Mühe und Arbeit an ihm
verschwendet, er ist nicht mehr zu bessern, ihm ist nicht mehr zu helfen. Der
Spanische Hopfen, Origanum Creticum L. ist eine Art des Dostens, welcher in dem
mittägigen Europa wächset, und dessen Blumenspitzen vor der Blüthe den Zapfen
oder Häuptern des Hopfens gleichen. Anm. Schon im Schwabenspiegel Hopfe, im
Nieders. Hoppen, im Engl. Hop, Hops, im Franz. Haubelon, Houblon, im mittlern
Lat. Hupa, beyden ältern Lateinern Opulus, oder Upulus, wie wenigstens
Salmasius für Lupulus lieset. Er hat den Nahmen von den erhabenen kugelförmigen
Blumendecken, welche im Deutschen auch Häupter genannt werden, daher dieses
Wort zu dem Geschlechte der Wörter Haupt, Haube, Hübel, Haufe u. s. f. gehöret.
Mit einer andern, aber gleichbedeutenden Ableitungssylbe, heißen diese Pflanze
und ihre Häupter im Dän. Homle, im Norweg. und Schwed. Humle, im Finnländ.
Humala, im mittlern Lat. Humela, im Böhm. Chmel, im Ungar. Comlo, im Pers.
Hymel. [
1281-1282]