1. Höflich
1. Höflich,
[
1245-1246] -er, -ste, adj. et adv. ein
nur noch unter den Bergleuten übliches Wort, für gut, mittelmäßig. Eine
höfliche Zeche, eine gute Zeche, welche gute Ausbeute gibt. Fragt man den
Bergmann, wie es stehe, wie es gehe, so ist die Antwort höflich oder alle
höflich, d. i. gut, ganz gut. Frisch leitet höflich in dieser Bedeutung von
heben, Einkünfte von etwas haben, her, und erkläret es durch einträglich.
Allein, es ist wohl unläugbar, daß es zu dem veralteten Hof, Huf, Schwed. Haf,
Schicklichkeit, die gehörige Art und Weise gehöret, siehe Behuf und Hübsch,
welches letztere ganz davon abstammet und mit diesem höflich auch in der
Bedeutung großen Theils überein kommt. Im Schwed. ist von eben diesem
Stammworte gleichfalls hofligen, gut, mittelmäßig, hofligen wal, so ziemlich,
erträglich, hofsam, mäßig, höfwas, sich ziemen u. s. f. (
S. Hübsch,) Ehedem war es allgemeiner üblich.
Si begunte singen Hovelich ein liet, Schenk Ulrich von
Winterstetten. Sy sey auch bekleyd Mit Schön und Schicklichkeit Voll tugend und
hoflich, Theuerd. Kap. 25,
d. i. artig. Dieweil Ever Majestät mit Tugenden vund
hoflicher geschicklichait begabt ist, ebendas. in der Zuschrift, wo es für
vorzüglich zu stehen scheinet.