Hitzen
Hitzen,
[
1213-1214] verb. reg. neutr. welches das
Hülfswort haben erfordert. 1) * Hitze empfinden oder haben; eine im
Hochdeutschen ungewöhnliche Bedeutung. Die Seele, die von nichts anders hitzt
als ihres Schöpfers Brunst, Opitz. Ich hitz und bin entzündt wie Etna, ebend.
Ich hitz und brenne doch noch immer wie vorhin, ebend. 2) Hitze, d. i. die
Empfindung eines hohen Grades der Wärme hervor bringen, in der zweyten
eigentlichen Bedeutung des Wortes Hitze; doch auch hier nur in einigen Fällen.
Man sagt nicht, die Sonne hitzt, das Feuer hitzt; wohl aber von starken
Gewürzen, starken Getränken, gewissen Speisen und Arzneyen; daß sie hitzen,
wenn sie Hitze in dem Körper verursachen.
S. auch Erhitzen. Ingleichen von brennbaren Dingen in
Ansehung der Wärme, welche sie uns gewähren, Holzkohlen hitzen besser, als
Torf, Eichenholz hitzet besser als Erlenholz, alles Holz besser als Stroh u. s.
f. In der ersten eigentlichen Bedeutung des Hauptwortes ist dieses Zeitwort,
für heiß machen, nicht üblich, ob gleich durchhitzen in einigen Fällen
gebraucht wird. In einigen andern ist heitzen üblich,
S. dasselbe. Anm. Es ist vermittelst der Endung -sen,
aus dem Bey- und Nebenworte heiß, Nieders. het, gebildet, gleichsam hetsen,
heiß machen. Es lautet im Dän. hidse. Ottfried gebraucht hizen für glänzen,
blitzen. [
1215-1216]