Die Hirngrille
Die Hirngrille,
[
1203-1204] plur. die -n. 1) Ein kleiner
Vogel, welcher sich gern um Steinfelsen aufhält, und in Italien und der Schweiz
am bekanntesten ist. Er hat einen angenehmen Gesang, aber eine überaus helle
und schallende Stimme; woher er vermuthlich auch den Nahmen hat, nicht so fern
sein Gesang in das Gehirn schallet, wie Frisch bey dem Worte Grille will,
sondern von dem alten haren, hiren, rufen, schreyen, (
S. Horniß,) Er gleicht einem Canarien-Vogel, nur daß er
noch kleiner ist, und wird an einigen Orten auch Fädemie, und Schwederle,
vermuthlich von schwirren, genannt. Bey dem Worte Hirn leitet Frisch dessen
Nahmen noch unwahrscheinlicher aus dem Ital. Citrinello her, wie er daselbst
wegen seiner citrongelben Brust heißt, daher er auch im Deutschen Citrinchen
genannt wird. 2) Bey dem Klein führet auch eine Art der Grauspechte oder
Baumkletten, Falcinellus arboreus nostras, vermuthlich um eben dieser Ursache
willen, den Nahmen der Hierngrille oder vielmehr Hirngrille.