Hintan
Hintan,
[
1191-1192] ein Nebenwort des Ortes,
welches im Oberdeutschen am häufigsten für zurück, ingleichen hinten, der
Ordnung nach, gebraucht wird, und aus hinten an zusammen gezogen ist. Etwas
hintan legen, es zurück legen. Wir lassen alles hintan, Opitz, für zurück.
Durch sie bleibt nichts hintan, ebend. Ingleichen figürlich, etwas hintan
setzen, stellen, eine andere Sache demselben vorziehen. Die Schönheit der
Wissenschaften hintan stellen, Opitz. Stoß ja nicht mehr den Dürftigen hintan,
ebend. verachte ihn nicht. In welcher Bedeutung es auch noch zuweilen im
Hochdeutschen vorkommt. Die Andacht hintan setzen, Gell. versäumen,
unterlassen. Sich mit Hintansetzung der Gesetze durch Geschenke erweichen
lassen. Im Oberdeutschen, wo man hinten, und hinter sehr häufig mit einem
weichen d zu schreiben pfleget, wird auch dieses Wort hindan geschrieben und
gesprochen, welches aber der Hochdeutschen Aussprache widerlich klinget. Der
held tette ein trit hinden auf die seytten, Theuerd. In den ältern Schriften
findet sich dieses Wort noch in folgenden Bedeutungen. Notker gebraucht
hindenan von der Zeit, für hinten nach. Im Theuerdanke stehet es häufig für
davon, von dannen, dahin, aus welchem letztern Worte es alsdann auch durch eine
Versetzung der Sylben entstanden zu seyn scheinet. Weyt hindan ist für die
schüß gut, Kap. 50. Heimlichen schlich er vom Held hindan, Kap. 73. Wolt ir
faren hindan, wollt ihr dahin fahren, Kap. 64. Ingleichen für hinein. Damit
weist Unfallo den man auf das geleid in wald hindan, Kap. 27. Wie auch für hin
oder hinan. Für (führe) morgen diesen tewren mann auf das hohe gepirg hindan,
Kap. 18.