Die Himbeere
Die Himbeere,
[
1173-1174] plur. die -n, die Frucht des
davon genannten Himbeerenstrauches, welcher in den steinigen Gegenden Europens
wächset; Rubus Idaeus L. Im gemeinen Leben lautet dieses Wort bald Hindbeere,
bald Himbeckbeere, Hombeere, Himpelbeere, Himmelbreme, Himbreme, im Angels.
Hindberie, Engl. Hindberry, im Holländ. Hinnenbesie, im Dän. Himbär, im Norw.
Hindbär. Diejenigen, welche Hindbeer, für die wahre Schreibart halten, leiten
dieses Wort von Hinde. Hindinn ab, weil das Hirschgeschlecht nach diesen Beeren
lüftern seyn soll; daher sie Lonicer auch Bocksbeere nennet, welches aber
eigentlich ein anderes, obgleich verwandtes Geschlecht ist. Da sich diese
Beeren, wenn sie abgerupfet sind, besonders durch die in der Mitte befindliche
Höhle von andern unterscheiden, so werden sie in Franken auch Hohlbeeren,
(Schwed. Hallon, welches Ihre von Haell, ein Stein, ableitet, weil diese Staude
gern an steinigen Orten wächset,) wegen ihres honigsüßen Geschmackes auch
Hünkbeeren, von Hünk, Honig, an andern Orten wegen ihrer haarigen Gestalt
Haarbeeren, und in Liefland Madebeeren genannt. Im Franz. heißen sie
Framboises, vermuthlich von den Bremen oder Stacheln, womit die Staude besetzt
ist. Der Nahme Himbeere kann entweder von Heim, Zaun, abstammen, weil diese
Staude gern an Zäunen wächset; oder auch von heim, him, hohl, wegen der hohlen
Beschaffenheit der Frucht;
S. Himten.