2. Heuer
2. Heuer,
[
1161-1162] ein Nebenswort der Zeit,
dieses Jahr, in diesem Jahre; im Gegensatze des Oberdeutschen firn und fert,
voriges Jahr. Das Obst ist heuer gut gerathen. Der Wein wird heuer schwerlich
reif werden. Ich habe ihn heuer noch nicht gesehen.
Wie heuer recht nach Wunsch des Landmanns Korn gerathen,
Haged.
Wenn es in Sophiens Reise für heut stehet; ich habe nicht
gefragt, ab wir heuer noch weiter reisen werden, so ist es in dieser Bedeutung,
welche sonst nicht vorkommt, vermuthlich aus Unkunde der wahren gesetzet
worden. Bey den Schwädischen Dichtern huire.
Ich alte ie von tage ze tage Vnd bin doh huire nihtes wiser
danne vert, Reinmar der Alte.
Im Latein. horno, im Nieders. jarel, wie wekel, diese Woche.
Vermuthlich von dem alten he, ha, Hebr. -
hier nichtlateinischer Text,
siehe Image - , dieser, dieses, und Ar, Jahr, wie heint, bey dem Ottfried
hinaht, von diesem Vorworte und Macht.
S. Heuerig, Heint und Heut.