Der Herling
Der Herling,
[
1127-1128] des -es, plur. die -e, in dem
Weinbaue, solche Weinbeeren und Trauben, welche, weil sie zu spät geblühet
haben, nicht die gehörige Reise oder Zeitigung erhalten, folglich sauer und
herbe bleiben; um Wien die Winterhelen. Er wartete, daß er (der Weinberg)
Trauben brächte, aber er brachte Heerlinge, Es. 5, 2. Die Väter haben Heerlinge
gegessen, aber den Kindern sind die Zähne davon stumpf geworden, Ezech. 18, 2;
Jerem. 31, 29, 30.
So darf kein wilder Stock noch Heerling übrig seyn, Günth.
Anm. Es kann dieses Wort so wohl von herbe, Herbling, als
auch von hart, welches in einigen Gegenden auch für sauer gebraucht wird,
abstammen; zumahl da für Herling an manchen Orten wirklich Härtling und
Hertling üblich ist. Die Schreibart Heerling hat nichts, womit sie sich
vertheidigen könnte.