Henkel
Henkel,
[
1105-1106] verb. reg. act. welches das
Frequentativum oder Intensivum von hängen zu seyn scheinet, aber mit hängen in
einerley Bedeutung gebraucht wird, hangen machen. Das Kleid, den Degen an die
Wand henken. Sein Gewissen an den Nagel henken.
S. Flegelhenke. Indessen bedienet man sich in diesen und
andern Fällen im Hochdeutschen doch lieber des Zeitwortes hängen, und schränket
das henken bloß auf das Hängen an den Galgen ein. Einen Dieb an den Galgen
henken lassen. Am häufigsten absolute. Der Dieb ist gehenket worden. Das
Hauptwort die Henkung, ist nur in den zusammen gesetzten Aufhenkung und
Erhenkung üblich. Anm. Im Schwabensp. in der eingeschränkten Bedeutung schon
henken; eben daselbst aber kommt auch noch das alte hahen, hohen, in eben
diesem Verstande vor. Die Niedersachsen kennen dieses Zeitwort nicht, sondern
brauchen dafür ihr hangen.
S. Hängen. [
1107-1108]