2. Der Heinrich
2. Der Heinrich,
[
1083-1084] des -es, plur. inus. ein Nahme
verschiedener Pflanzen. 1) Einer Art des Gänsefußes, welche auf den Rainen, an
den Wegen und Dörfern wild wächset, und wegen ihrer eröffnenden und kühlenden
Kraft, daher sie zu Klystieren und Umschlägen gebraucht wird, guter Heinrich
genannt wird; Chenopodium bonus Henricus L. An andern Orten heißt sie stolzer
Heinrich, Dän. Stolt-Händrik, Norweg. Stolten Henrich, Engl. Good ; an
andern Orten Feldspinat und Allgut. 2) Das Bingelkraut, Mercurialis L. wird in
einigen Gegenden im Gegensatze der vorigen Pflanze böser Heinrich, an andern
Orten auch die böse Blume genannt, weil sie ein schädliches Unkraut ist, und an
den Zäunen, neben den Wäldern und an schattigen Orten häufig wächset. Anm. Es
ist nicht glaublich, daß diese Benennung mit dem vorigen eigenthümlichen Nahmen
einige Verwandtschaft haben sollte, obgleich ihr Ursprung schwer auszumachen
seyn möchte. Vielleicht stammet sie von Heim ab, weil beyde Pflanzen gern an
den Heimen, d. i. Zäunen und Dörfern wachsen. Vielleicht auch von Hain, ein
Wald. [
1085-1086]