1. Das Heft
1. Das Heft,
[
1055-1056] des -es, plur. die -e,
Diminut. das Heftchen, Oberd. Heftlein, derjenige Theil eines Werkzeuges, wobey
man dasselbe angreifet und handhabet; der Stiel, die Handhabe, der Griff. Das
Heft eines Degens, derjenige Theil des Gefäßes, wobey man denselben angreifet;
zuweilen auch das ganze Gefäß, wie Richt. 3, 22. Das Heft eines Messers, einer
Ahle, eines Meißels. Eine Sache bey dem Hefte angreifen, an ihrem gehörigen
Orte, das gehörige und schicklichste Verfahren beobachten.
S. Stiel wo dessen Unterschied von Heft gezeiget werden
wird. Anm. Im Nieders. Hecht, im Engl und Pohln. Haft, im Dän. Hefte, im
Angels. Haeft. Es stammet zunächst von haben her, so fern es ehedem halten
bedeutete und auch heben geschrieben wurde. In einigen Gegenden ist es
männlichen Geschlechtes, der Heft. Im Oberdeutschen lautet es an einigen Orten
Haft. Gottsched wollte es Häft geschrieben wissen; allein alsdann müßten auch
heben, Hefen, heftig und hundert andere dieser Schreibart folgen.
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1057-1058]