Die Halfter
Die Halfter,
[
917-918] plur. die -n, Diminut. das
Halfterchen, Oberd. Halfterlein, überhaupt ein jedes Werkzeug, wodurch ein
anderes Ding gehalten oder seiner Freyheit beraubt wird; in welcher Bedeutung
es aber veraltet ist. Im Hochdeutschen gebraucht man es nur noch von einem
Zaume ohne Gebiß, welchen man manchen Thieren, besonders aber den Pferden
anzulegen pfleget, sie im Stalle damit zu befestigen. Ein Pferd an der Halfter
führen, es an die Halfter legen. Bey den Wundärzten ist die Halfter eine Art
Binde, welche unter die Kinnbacken gelegt wird und über dem Kopfe zusammen
gehet. Auch der Hosenträger wird oft die Halfter genannt. Man muß dieses Wort
nicht mit Holfter verwechseln,
S. dasselbe. Anm. Im Nieders. ohne Blaselaut Halter, im
Engl. und Holländ. gleichfalls Halter, im Angels. Haelftre. Es stammet von
halten her, von welchem Zeitwort ehedem auch die Fesseln Halden oder Helden,
Schwed. Haella, genannt wurden. Der Blaselaut ist von den Oberdeutschen einige
schoben, wofür einige Niederländische Gegenden den Hauchlaut haben, Helchter.
Wachter und Frisch leiten es sehr unwahrscheinlich von halb ab.