1. Der Hafen
1. Der Hafen,
[
885-886] des -s, plur. die Häfen, ein
am meisten im Oberdeutschen übliches Wort, ein Geschirr, und in engerer
Bedeutung, einen Topf zu bezeichnen. Ein kupferner Hafen. Ein gegossener Hafen,
ein Grapen. Am häufigsten werden daselbst irdene Geschirre, besonders Töpfe,
Häfen genannt. In Einem Hafen zwey, Suppen sieden; und, man kann an den
Scherben sehen, was am Hafen gewesen ist, sind im Oberd. übliche
sprichwörtliche Redensarten. Anm. Schon bey dem Notker und in den Monseeischen
Glossen heißt ein Topf Hauen, Hauan. Es gehöret wohl, wie schon andere
angemerket haben, zu dem Zeitworte haben, so fern es enthalten bedeutet, etwas
Hohles, Lat. cavus, worin man andere Dinge haben, oder aufbehalten kann; daher
einige Oberdeutsche Schriftsteller die Hirnschale auch den Haupthafen nennen.
Aus ähnlicher Ursache werden in der Schweiz auch die Höhlen in den Bergen, in
welchen sich Krystall befindet, Häfen oder Keller genannt.
S. Hafner.