Die Gruft
Die Gruft,
[
823-824] plur. die Grüfte, von dem
Zeitworte graben. 1) Eine in die Erde gegrabene Öffnung, eine Grube. Des
Brunnen Gruft, daraus ihr gegraben seyd, Es. 51, 1. Im Hochdeutschen ist es in
dieser weitern Bedeutung veraltet, wo man es nur von einem Grabe überhaupt in
der höhern und dichterischen Schreibart, von einem ausgemauerten Grabe, einer
gewölbten Grabstätte aber auch im gemeinen Leben gebraucht. Eine Leiche in die
Gruft senken, sie zur Gruft begleiten. Dahin gehören auch die unterirdischen
Grüfte zu Rom, welche vermuthlich zu Begräbnissen der Sklaven und geringen
Personen dienten. 2) Im Oberdeutschen, und zuweilen auch in der höhern
Schreibart der Hochdeutschen, eine natürliche Öffnung in und unter der Erde,
eine Höhle; daher man im Oberdeutschen eine Grotte auch wohl eine Gartengruft
zu nennen pfleget. Anm. Im Dän. Groft, im Schwed. Grift, im Isländ. Gröftr, im
Angels. Cruft, im mittlern Lat. Croftum, welche insgesammt eine jede Grube
bedeuten; von graben, Schwed. grafwa, ungeachtet man es gemeiniglich von dem
Griech. -
hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , Lat. Crypta,
abzuleiten pfleget. Im Schwed. und Dän. ist Kraft eine Höhle.
S. Graben und Grube. [
823-824]