Der Grimm
Der Grimm,
[
803-804] des -es, plur. car. eigentlich
derjenige hohe Grad des Zornes, der sich durch ungewöhnliche Geberden, durch
eine widrige Verstellung der Gesichtszüge, besonders durch Zusammenbeißung der
Zähne, offenbaret. In Grimm gerathen. Etwas im Grimme thun. Seinen Grimm an
jemanden auslassen, über jemanden ausschütten. In weiterer Bedeutung wurde es
ehedem sehr häufig für einen jeden hohen Grad des Zornes und Unwillens, ja für
Zorn und Unwille überhaupt gebraucht; daher es in der Deutschen Bibel auch oft
von Gott vorkommt. Allein um des widrigen Nebenbegriffes willen, hat man es in
dieser weitern Bedeutung billig veralten lassen. Anm. Bey dem Notker und
Willeram ist Crimmi und Grimme Grausamkeit, Gremezi der Zorn, Grimheit
Tyranney, crimman grimmig machen, bey dem Opitz vergrammen erzürnen, im Isidor
Grimmi Hartnäckigkeit. Daß die Verstellung der Gesichtszüge in diesem Worte der
herrschende Begriff ist, erhellet aus dem vorigen Grimasse, aus Gram,
Griesgrammen und den verwandten Sprachen. Im Schwed. ist grymm gräulich, Grauen
erweckend, im Engl. grimm scheuslich, verdrießlich, im Ital. grimo mürrisch, im
Spanischen Grima ein Schauer der Haut, und im Griech. -
hier
nichtlateinischer Text, siehe Image - die Kälte.
S. auch Greinen.