Die Gottlosigkeit
Die Gottlosigkeit,
[
763-764] plur. die -en, von dem vorigen
Bey- und Nebenworte. 1. Als ein Abstractum, und ohne Plural. 1) Im weitesten
Verstande, der unbekehrte Zustand eines Menschen; wo es aber doch am seltensten
ist. In engerer und gewöhnlicher Bedeutung, wird es von demjenigen Zustande
gebraucht, wo ein Mensch vorsetzlich bemühet ist, sich von der Verbindlichkeit
gegen Gott los zu machen; im Gegensatze der Gottseligkeit. 2) In noch engerer
Bedeutung, der Zustand herrschender grober Laster. 3) In der engsten, die
Gottesläugnung, Atheisterey. Lehren, welche zur Gottlosigkeit führen. 2. Als
ein Concretum, gottlose Handlungen, besonders in der zweyten Bedeutung des
Beywortes. Allerley Gottlosigkeiten begehen.