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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Der Golkrabe | | 2. Die Gölle

1. Die Gölle

1. Die Gölle, [751-752] plur. die -n, im gemeinen Leben einiger Gegenden, ein zusammen gelaufenes stehendes Wasser, ein Sumpf, eine Pfütze; im Oberd. Güllen, im mittlern Lat. Golla und Golena. In dieser Bedeutung ist es ein sehr altes Wort, welches unter andern auch bey verschiedenen Sibirischen Nationen noch sehr üblich ist, wo Goll, Koll, Kall, oder Kull, einen Binnensee, und Gulga einen Bach bedeutet. Im Albanischen ist Ggjoll gleichfalls ein Sumpf. Wenn man den Übergang der verwandten Buchstaben mit in Anschlag bringet, so gehören auch Wal, Welle und Quelle, ingleichen das Lat. Palus, ein Sumpf, mit hierher. S. 3 Galle, Golf und Kolke.
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