Glücklich
Glücklich,
[
731-732] -er, -ste, adj. et adv.
welches in seinen meisten Bedeutungen die Stelle des ungewöhnlichen glückig
vertritt, und nicht so wohl dem Glücke ähnlich, als vielmehr Glück habend, in
dem Glücke gegründet, bedeutet. 1) Einen guten Erfolg seiner Bemühungen, seiner
Absicht habend, so fern dieser Erfolg, wenigstens großen Theils, auf einem
bloßen Zufalle beruhet. So wohl subjektive, als auch objective, darin
gegründet. Ein Mahler, der im Treffen sehr glücklich ist. Ein glücklicher
Mahler. Ein glücklicher Schütze. Ein Glücklicher Spieler. Ein glücklicher
Liebhaber, der das Ziel seiner Wünsche erreichet. Kinder, denen man das
abschlägt, was andere bekommen, pflegen gemeiniglich ihre glücklichern Brüder
zu beneiden. Eine glückliche Gabe zu scherzen besitzen, Glückliche Wendungen,
glückliche Bilder, glückliche Gedanken, die dem Gegenstande gemäß gewählet
sind, und ihre Absicht nie verfehlen. Ein glückliches Gedächtniß haben. Das
glückliche Genie der nordischen Völker zur Poesie. Ein glücklicher Wurf. Die
Sache ist sehr glücklich von Statten gegangen. Ein glücklicher Anfang, ein
glücklicher Ausgang. Seinen Freunden eine glückliche Reise wünschen, Eine lange
Reise glücklich endigen. 2) Eine Verknüpfung vortheilhafter Umstände genießend,
so wohl in einzelnen Fällen, als in mehreren, ingleichen so wohl eigentlich und
subjective, als auch figürlich und objective, in einer solchen vortheilhaften
Verknüpfung gegründet, derselben gemäß. Ein glücklicher Mensch, der in einem
Falle, oder auch in mehrern, eine solche vortheilhafte Verbindung der Umstände
erfähret. Im Spiele glücklich seyn. Das Treffen war für die Russen glücklich.
Der Muth ist ein glückliches Gefühl der gespannten Kräfte des Körpers. Eine
glückliche Erziehung genossen haben. Die Verlängerung seiner selbst in der
Freundschaft ist oft nur ein glücklicher Eigensinn des Naturells. Die Demuth
hat die glücklichen Einflüsse auf das Vergnügen und Beste der Welt. 3)
Besonders, so fern dadurch unsere Wohlfahrt auf die möglichste, oder doch auf
eine sehr merkliche Art befördert wird. Wo es oft im gesellschaftlichen Leben
und aus Höflichkeit von Dingen gebraucht wird, die zu unserer Wohlfahrt
eigentlich nicht das mindeste beytragen. Ich bin noch nicht so glücklich
gewesen, ihn zu sehen. Machen sie mich so glücklich und beehren sie mich mit
ihrem Besuche. 4) In noch engerer Bedeutung, die ganze Verbindung solcher
Umstände habend und erfahrend, wodurch die Wohlfahrt, und in der engsten
Bedeutung die äußere Wohlfahrt, auf das möglichste befördert wird, und in
dieser Verbindung der Umstände gegründet. Ein glücklicher Mann, der sich in
einem solchen Zustande befindet. Seinen Freund glücklich machen, ihn in einen
solchen Zustand versetzen. Ich bin durch dich glücklich geworden. Nur der ist
wirklich glücklich, der ein gutes Gewissen hat. Glückliche Zeiten, da Tugend
und Unschuld noch meine Gespielinnen waren! Glückliches Volk, dem das Laster
des Stolzes auch dem Nahmen nach unbekannt ist! Im Engl. lucky, im Dän.
lykkelig.