Der Gewinn
Der Gewinn,
[
661-662] des -es, plur. die -e, von dem
folgenden Activo gewinnen, in dessen zweyten Bedeutung. 1. Die Handlung, da man
etwas gewinnt, d. i. durch Arbeit, durch Bemühung erlangt, ohne Plural; in
welcher Bedeutung es nur selten gebraucht wird. Doch kommt zuweilen der Gewinn
der Schlacht, der Gewinn des großen Looses, u. s. f. in derselben vor. 2. Alles
was man gewinnet, d. i. durch Arbeit und Bemühung erlangt, oder erlangen kann;
wo es in der weitesten Bedeutung nur noch in einigen einzelnen Fällen
gleichfalls ohne Plural üblich ist. Das Gut hat einen ansehnlichen Heugewinn,
in der Landwirthschaft, es kann jährlich viel Heu einernten. Der Gewinn an Erz,
an Metall, an Kohlen u. s. f. was man an Erz, an Metall, an Kohlen erhält, oder
durch Arbeit zuwege bringt. Besonders und an gewöhnlichsten in folgenden
einzelnen Fällen des Zeitwortes. 1) Im Handel und Wandel, der Überschuß, der
auf eine Waare oder Arbeit nach Abzug aller Unkosten übrig bleibt; ohne Plural.
Bey diesem Handwerke ist nicht viel Gewinn zu hoffen. Eine Waare ohne Gewinn
verkaufen. Vielen Gewinn an einer Waare haben. Auf gemeinschaftlichen Gewinn
und Verlust, so daß so wohl der Gewinn, als auch der Verlust unter alle
Theilnehmer gleich vertheilet werden. Zuweilen, obgleich selten, auch die
Begierde nach Gewinn; dem Gewinne ergeben seyn,
S. Gewinnsuche. Im gemeinen Leben hat man Für den Gewinn
im Handel und Wandel viele, oft niedrige, oft aber auch possierliche Nahmen,
welche zuweilen den Begriff des Unerlaubten mit bey sich führen; dahin gehören
Profit, Beschores, Schmu, Jux u. s. f. 2) Was man in einer jeden Art von
Wettstreite gewinnet, oder gewinnen kann; wo von mehrern Individuis dieser Art
auch der Plural die Gewinne üblich ist. Der Gewinn, um welchen gewettet wird.
Bey einem Pferderennen Gewinne aussetzen. Den Gewinn erlangen. Dies Gewinne
austheilen. Die Gewinne in einer Glücksbude. In einigen Fällen auch der Preis,
die Prämie.
S. Der Gewinst. 3) Was man im Spiele gewinnet; der
Gewinst. Mein Gewinn beläuft sich nicht hoch. Den Gewinn unter sich theilen. Um
des Gewinnes willen spielen, in der Absicht zu gewinnen. Anm. Im Nieders. nur
Win, in dem alten Fragmente auf Carln den Großen bey dem Schilter Vuinne, im
alten Franz. Vain, Vayn, jetzt Gain. Vortheil und Nutzen bezeichnen das
Geschlecht, wovon Gewinn nur eine eingeschränkte Unterart ist.
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