Das Gesims
Das Gesims,
[
629-630] des -es, plur. die -s, ein
hervor stehender Rand um einen Körper, entweder etwas darauf zu stellen, oder
auch nur zur Zierde; doch nur in einigen einzelnen Fällen. So heißt ein breiter
Rand, der in den Zimmern gemeiner Leute an der Wand herum läuft, allerley
darauf zu legen, ein Gesims, dergleichen sich oft auch um die Öfen des
Landvolkes befindet. In der Baukunst und bey den Holzarbeitern ist es ein
zierlicher Rand, welchen den obersten Theil der Säulenordnung ausmacht, aus dem
Unterbalken, dem Friese und dem Kranze zusammen gesetzet ist, und auf den
Capitälen ruhet; dergleichen Gesimse auch zur Zierde an andern Orten angebracht
werden. Anm. Im gemeinen Leben Ober- und Niederdeutschlandes nur Sims, wo es
oft auch männlichen Geschlechtes ist, bey dem Hornegk Syms.
S. Sims. Es gehöret zu dem Geschlechte des Wortes Saum;
S. dasselbe. Im Isländischen ist Sams ein jeder Zierath,
und Semsa zieren, schmücken, und bey dem Vitruv heißt das Gesims der Säulen
Cymatium.