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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Der Sims

, [101-102] des -es, plur. die -e, ein sich in die Länge erstreckender und zugleich hervor ragender Theil eines Dinges, wofür doch Gesims fast üblicher geworden. So wird in den gemeinen Bürger- und Bauerstuben, ein Bret, welches in der Höhe um die Stube herum gehet, etwas darauf zu legen, das Sims oder Gesims genannt. In engerer und gewöhnlicherer Bedeutung ist der Sims, noch mehr aber das Gesims, ein zierlicher hervor stehender Rand, welcher den obern Theil der Säulenordnung ausmacht, aber auch an vielen andern Dingen als eine Einfassung angebracht wird. Anm. Bey dem Hornegk. Symis. Vitruv nennet das Gesims Cymatium, daher dieses so wohl als das Deutsche von Kimme, Zinne, Ital. Cima, Franz. Cimier, abzustammen scheinet, weil der Sims gemeiniglich den obersten Zierrath eines Dinges ausmacht. Indessen gibt auch die Ausdehnung in die Länge einen guten Ableitungsgrund ab, da es denn zu Saum, Seime, Semse, Binsen u. s. f. gehören würde; ingleichen der Begriff der Zierde, vom Isländ. Sams, Zierde, semsa, beschicken, schmücken, zieren. Im Schwed. ist söma, sich ziemen, und Söme, Sömd, der Wohlstand. In einigen Gegenden ist es ungewissen Geschlechtes, das Sims. S. auch Gesims.
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