Das Gesenk
Das Gesenk,
[
623-624] des -es, plur. die -e. 1. Von
dem Zeitworte senken. 1) Dasjenige, was zur Versenkung eines andern Dinges
dienet. So nennen die Fischer die Gewichte, womit ein Netz am Rande belastet
wird, damit es auf den Grund sinke, das Gesenk. 2) Dasjenige, was geseuket
wird. Die Winzer nennen im Weinbaue dasjenige Stück eines alten Weinstockes,
worein sie einen Schnitt thun und solches hernach in die Erde senken, damit es
Wurzel fasse, das Gesenk; im Salischen Gesetze Candosoccus, vermuthlich von
Cando, Kante, Ende, und Soccus, Senker. 3) Dasjenige, worein ein anderer Körper
gesenket wird. Dahin gehören die Gesenke der Schlösser, d. i. die stählernen
Formen, dem glühenden Eisen darin eine jede beliebige Gestalt zu geben. Bey den
Feilenhauern ist das Gesenk ein Werkzeug mit verschiedenen Rinnen, die Feilen,
wenn man sie hauet, darein zu legen; das Haueisen. 2. Von dem Zeitworte sinken,
welches im Bergbaue für senken üblich ist, eine jede Aushöhlung, in welcher
Stein und Erz so wohl oben als unten gebrochen wird. In engerer Bedeutung ist
es die unterste Tiefe einer Grube, von welcher immer weiter in die Tiefe
fortgearbeitet oder abgesunken wird.
S. Sinken, das Activum.