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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Der Geschmeidemacher | | Die Geschmeidigkeit

Geschmeidig

Geschmeidig, [613-614] -er, -ste, adj. et adv. von dem Zeitworte schmieden. 1. Eigentlich, was sich leicht schmieden, und in weiterer Bedeutung, was sich leicht ausdehnen lässet; im Gegensatze dessen, was spröde ist. Geschmeidiges Eisen, im Gegen- satze des spröden. Geschmeidige Kohlen, im Hüttenbaue, figürlich, welche das Eisen geschmeidig machen sollen. 2. In weiterer und figürlicher Bedeutung. 1) Weich. Geschmeidiges Erz, im Bergbaue, welches sich leicht schmelzen lässet. Geschmeidiges Gestein, eben daselbst, welches leicht zu gewinnen ist. 2) Biegsam. Eine geschmeidige Ruthe. Einen geschmeidigen Leib haben. Sehr geschmeidig seyn. 3) Nachgebend. Er wurde so geschmeidig, daß man ihn um einen Finger hätte wickeln können, er ließ seinen Trotz, seine Halsstarrigkeit, seinen unbiegsamen Stolz fahren. Anm. Im gemeinen Leben nur schmeidig, im Nieders. smitig, smödig, in Baiern geschmaißig, Schwed. smidig. Im Angels. ist smethe, und im Engl. smooth, weich und glatt. S. Schmieden. [615-616]
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