Schmieden
, [
1571-1572] verb. reg. act. 1. Eigentlich,
einen dehnbaren Körper durch Hammerschläge ausdehnen und bearbeiten, in welcher
weitern Bedeutung es doch jetzt nur selten vorkommt, indem es in engerer von
der Ausdehnung und Bearbeitung des glühenden Eisens vermittelst des Hammers am
üblichsten ist. Sich schmieden lassen. Man muß das Eisen schmieden, weil es
warm ist, man muß die Umstände zu nutzen suchen, so lange sie noch am
schicklichsten sind. Ingleichen auf solche Art hervor bringen. Ein Hufeisen
schmieden. Zwey Nägel in Einer Hitze schmieden, zwey Absichten durch ein und
eben dasselbe Mittel erreichen. 2. Figürlich. 1) Einen Verbrecher in die Eisen
schmieden, ihn an den Karren, auf die Galeere schmieden, ihn auf immer mit
eisernen Bauden belegen, vermittelst derselben auf immer an den Karren, auf die
Galeere befestigen. 2) Eine böse Sache zur Wirklichkeit zu bringen suchen, in
nachtheiligem Verstande und von gewissen Veränderungen. Sein eigenes Unglück
schmieden. Einen Krieg schmieden. Anschläge, welche unsere Feinde zu unserm
Untergange schmieden.
Denn meine Feinde stehn zusammen Und schmieden Übelthat,
Opitz.
So auch das Schmieden. Anm. Bey dem Stryker smiten, im
Angels. smithian, Nieders. smeden im Schwed. smida. Wachter und Frisch ließen
es von schmeißen, Nieders. smiten, abstammen, so fern es ehedem schlagen
überhaupt bedeutet hat. Ihre hält dieses um des weichen d willen für
unwahrscheinlich, und leitet es von smeth, eben, ab, so daß es eigentlich
ebenen bedeuten würde. Allein die erstern haben wohl Recht, doch so, daß man
den Begriff der Schmeidigkeit mit zu Hülfe nehmen muß, auf welchen das weiche d
zu deuten scheinet. In Baiern ist für geschmeidig noch jetzt geschmaißig
üblich. Die zweyte figürliche Bedeutung ist ein Überbleibsel der schon bey
Schmid erwähnten alten Figur, da schmieden ehedem von allen Handarbeiten,
besonders künstlicher Art, gebraucht wurde. Schon Willeram übersetzte fabricare
durch smiden. [
1573-1574]