Gerhard
Gerhard,
[
583-584] ein eigenthümlicher Vornahme
für Personen männlichen Geschlechtes, welcher Deutschen Ursprunges ist, von dem
Zeitworte gehren, begehren, abstammet, und eine liebenswürdige Person
bezeichnet; daher Erasmus von Rotterdam, welcher eigentlich Gerhard van Gerart
hieß, sich nach der Gewohnheit der damahligen Zeiten Desiderium Erasmum nannte.
Im gemeinen Leben, besonders Niedersachsens, lautet dieser Nahme nur Gerd. Die
Endung hard ist, wie schon Frisch beweiset, kein eigenes Wort, sondern aus der
männlichen Endung er entstanden, welche in manchen Mundarten ein t anzunehmen
pfleget; Tauchert, Tauchart, für Taucher. Eben derselbe führet im Worte Ger die
Veränderungen an, durch welche dieser Nahme in den mittlern Zeiten gegangen
ist.