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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Das Geräth

Das Geräth, [575-576] des -es, plur. inus. oder die Geräthe, sing. inus. alles was zur Zubereitung anderer Dinge dienet, besonders allerley Werkzeug, oder was dessen Stelle vertritt, als ein Collectivum. Hausgeräth oder Hausrath, was zur Bequemlichkeit der Geschäfte im Hause nöthig ist, Tischgeräth, was zur Bekleidung des Tisches und zur Bequemlichkeit des Essens erfordert wird, Küchengeräth, Baugeräth, Altargeräth, Opfergeräth, Kriegsgeräth, Schiffsgeräth, u. s. f. Stehet es allein, so muß die Art desselben aus dem Zusammenhange ersehen werden. Die Kinder Israel hatten von den Egyptiern gefordert filbern und gülden Geräth, 2. Mos. 12, 35. Mache Aschentöpfe, Schaufeln, Becken - Alle seine (des Altars) Geräthe sollt du von Erz machen, Kap. 27, 3. Auch alle Geräthe der Wohnung zu allerley Amt, V. 19. Der Tisch mit all seinem Geräth, den Leuchter mit seinem Geräth, Kap. 30, 27. Leinen Geräth oder weißes Geräth, Wäsche, leinen Zeug; ja ehedem rechnete man auch die Kleider mit unter das Geräth, wie an einigen Orten noch geschiehet. Des Mannes Geräth soll ein Weib nicht tragen, 5 Mos. 22, 5. Anm. Im Nieders. Rade, im Schwed. Gerad, im Isländ. Redi, Reidi, im Ital. Corredo und Arredo, bey den Krainetischen Wenden Rodje. Das einfache Rad bedeutet im Schwed. Menge, Reichtum, Macht, S. Vorrath. Es stammet von dem alten Zeitworte reiten, fertig, geschickt machen, ab, wofür jetzt bereiten üblich ist; S. dasselbe, ingleichen Rath und Geräthschaft.
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