Geneigt
Geneigt,
[
559-560] -er, -este, adj. et adv.
welches eigentlich das Mittelwort des Zeitwortes neigen ist, aber doch in
einigen figürlichen Bedeutungen als ein besonderes Wort gebraucht wird. 1)
Fertigkeit zu Begierden, und in weiterm Verstande zu Veränderungen gewisser Art
habend. Der Mensch ist von Natur zum Bösen geneigt. Zum Frieden geneigt seyn.
Zum Zorne, zum Trunke, zum Spielen geneigt. Ich bin geneigt, auch euch zu Rom
das Evangelium zu predigen, Röm. 1, 15. Zu Krankheiten, zu Kopfschmerzen, zu
Flüssen geneigt seyn. 2) In engerer Bedeutung, Fertigkeit besitzend, des andern
Glück gerne zu sehen. Einem geneigt seyn. Sich geneigt gegen jemand erzeigen.
Ich erkenne deinen geneigten Willen, dein geneigtes Gemüth. Sich zu geneigtem
Andenken empfehlen. Im Schwed. benaegen. Siehe Neigen.