Das Gemählde
Das Gemählde,
[
545-546] des -s, plur. ut nom. sing.
von dem Zeitworte mahlen, pingere, ein gemahltes Bild. 1) Eigentlich, die
Vorstellung des Zusammengesetzten auf einer Fläche, so fern sie mit Farben, und
vermittelst des Pinsels geschiehet; zum Unterschiede von einem Risse, einer
Zeichnung u. s. f. Große Gemählde, welche mehr als fünf Fuß in der Größe haben;
zum Unterschiede von den Staffeleygemählden, welche auf der Staffeley gemahlet
werden. Ein Gemählde von Einer Farbe, wel- ches mit Einer Farbe auf einem
Grunde von einer andern Farbe gemahlet ist, Französ. Camayeu. Ein
Landschaftsgemählde, welches eine Landschaft vorstellet, ein Landschaftsstück.
2) Figürlich. Alle Wunderwerke der Religion sind gleichsam Gemählde der
göttlichen Eigenschaften, und wie die Werke den Natur, Abdrücke der Gottheit,
Gell. Auch die Beschreibung eines sinnlichen Gegenstandes durch Worte, eine
Schilderung, wird in den schönen Wissenschaften zuweilen ein Gemählde genannt.
S. Mahlen. Anm. Ottfried nennt die Sternbilder Gimali
thes himiles. In den spätern Zeiten war für Gemählde auch Gemahldniß und
Gemähldste, Gemolz üblich. Das e am Ende ist das e euphonicum welches um der
gelinden Aussprache des d willen nothwendig ist.
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547-548]