Die Geiße
Die Geiße,
[
509-510] plur. die -n, eine nur im
Oberdeutschen übliche Benennung so wohl einer Ziege, als auch der Rehe, welche
letztere auch Rehziege, im gemeinen Leben die Kicke oder Rücke genannt wird. In
beyden Fällen ist es zuweilen eine allgemeine Benennung des ganzen Ziegen- und
Rehegeschlechtes; am häufigsten aber wird es nur von den weiblichen
Geschlechtern derselben gebraucht. Anm. Die Oberdeutsche Mundart pflegt gern
das e am Ende zu verbeißen, die Geiß oder Gaiß. Von einer Ziege lautet dieses
Wort im Schwabenspiegel Gaizze, bey dem Willeram Geizzo, im Angels. Gat, im
Schwed. Get, im Dän. Geed, im Türk. Geitzi, im spätern Griech. -
hier
nichtlateinischer Text, siehe Image - , im Hebr -
hier
nichtlateinischer Text, siehe Image - , im Griech. -
hier
nichtlateinischer Text, siehe Image - , -
hier nichtlateinischer Text,
siehe Image - , im Lat. aegis. Im gemeinen Leben, selbst Niedersachsens,
pfleget man eine Ziege wohl eine Kitze, oder Kitzchen zu nennen. Ehedem
bedeutete es auch den Bock, und war alsdann männlichen Geschlechtes. Du
gescidast oves ab hedis, scaf fone geizzin, Notker. Bey dem Ulphilas ist
Gaitei, im Phrygischen Atta-Goz, im Hebr. -
hier nichtlateinischer Text,
siehe Image - . im Engl. Goat, im Holländ. Gheete, der Bock. Wachter leitet
diesen Nahmen von Geitz, Begierde her; Ihre aber glaubt, daß Geiße und Ziege
durch Versetzung der Buchstaben aus einander entstanden sind. Doch das Wort ist
zu alt, selbst für Muthmaßungen zu alt. [
511-512]