Der Gallapfel
Der Gallapfel,
[
393-394] des -s, plur. die -äpfel,
runde Auswüchse an den Blättern der Eichen, welche durch den Stich kleiner
Wespen verursacht werden, (
S. Gallinsect,) und einen sehr bittern Geschmack haben.
In einigen Gegenden werden sie Laubäpfel, Gallen, Knoppern, und im Nieders.
Eichäpfel genannt. Man hat dergleichen Auswüchse auch auf andern Gewächsen, z.
B. auf den Rosen, Weiden u. s. f. da sie aber Rosenäpfel, Dornrosen,
Weidenrosen u. s. f. heißen. Anm. Im Lat. Galla, im mittlern Lat Galga nux,
Galiqua, daher auch die Schuster Gallarii hießen, weil sie das Leder damit
bereiteten; im Engl. Gall, Schwed. Gall, Galläple. Entweder von der gelben
Farbe, (
S. Gelb,) oder von der Bitterkeit, (
S. Galle,) oder endlich auch von der runden Gestalt. Im
Altfranz. war Gal, Dän. Galde, ein Kiesel, Caillou, im mittlern Lat. Gallus,
und noch jetzt sind im Franz. Gallets oder Jalets kleine runde Steine oder
thönerne Kugeln, welche man von einem Schnepper schießet.