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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Das Gebüsch | | 2. Der Geck

1. Der Geck

1. Der Geck, [459-460] des -es, plur. die -e, im gemeinen Leben, besonders Niedersachsens, die Nath der Hirnschale bey dem Ohre an den Kalbs- und Schöppsköpfen. Den Geck stechen, diese Nath mit dem Messer öffnen. Einem den Geck stechen, figürlich, ihn zum Besten haben, seiner Einfalt spotten. Anm. Peucer versichert, daß auch die Fischohren oder Kiefer bey den Sachsen der Geckel genannt würden. Gemeiniglich leitet man dieses Wort von dem folgenden ab, weil ein Unvorsichtiger sich bey dem Stechen des Geckes leicht in die Finger steche. Allein es ist vermuthlich ein altes Stammwort, welches überhaupt eine Spalte oder Öffnung bedeutet hat, und zu dem Oberdeutschen Gauf, die hohle Hand, gehöret, indem die Blase- und Hauchlaute mehrmahls in einander übergehen; S. Gäspe. In Oberschwaben werden in den Steinbrüchen die Zwischenräume zwischen den Schieferplatten Gechtinen genannt.
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