Gälfern
Gälfern,
[
391-392] verb. reg. neutr. welches das
Hülfswort haben erfordert, durch Schreyen einen unangenehmen Schall
verursachen, im gemeinen Leben. Nieders. galfern, galpern, jalfern, heulen,
schreyen. Es ist das Frequet. von dem noch im Oberd. und Nieders. üblichen
gelfen, galpen, Engl. to yelp, yawlp, Dän. gylpe, bey dem Ottfried gelbon,
welches nicht nur stark rufen, schreyen, sondern auch bellen bedeutet.
Wan si gelfent sinen sang tag und naht In dirre gassen, Schenk
Ulrich von Winterstetten. Welt zu dir thu ich gelffen, H. Sachs. Ich schrey, o
Kunst, zu dir ich gilff, ebend.
Gelf kommt in den ältern Schriftstellern mehrmahls für ein
Freudengeschrey vor. Es stammet von Gall, Schall, ab, und wird daher richtiger
gälfern als gelfern geschrieben.
S. Gällen.