Das Gebirge
Das Gebirge,
[
451-452] des -s, plur. ut nom. sing. 1)
Eine Reihe mehrerer mit einander verbundenen Berge. Auf den Gebirge hat man ein
Geschrey gehöret, Matth. 2, 18. Ein hohes, steiles Gebirge. Das Gebirge nimmt
seinen Anfang an dem Meere. Das Schweizerische Gebirge. 2) Bey den Bergleuten,
bey welchen eine jede taube Erd- oder Steinart Berg genannt wird, führet ein
jedes Gestein, es mag schon gebrochen seyn, oder noch in seiner natürlichen
Lagerstätte liegen, den Nahmen des Gebirges; in welchem Falle der Plural
ungewöhnlich ist. Gemeines Gebirge, Bruchsteine. Schieferiges Gebirge,
Schiefersteine. Gebreches Gebirge, eine mürbe, weiche Steinart. In eben diesem
Verstande heißt es schon im Theuerdank ohne vorgesetztes ge, Kap. 69:
Das Pyrg was faul und het kein Hab.
Anm. Bey dem Ottfried Gibirgi, im Tatian Gibirgu, bey dem
Willeram Gebirgo. Es kommt von Berg her, vermittelst der gewöhnlichen
Verwandlung des e in i; wie in Werk, wirken, sterben, du stirbst, Feld,
Gefilde, geben, gib, Recht, Gericht u. s. f. Daher es wider die
Sprachähnlichkeit ist, wenn einige dieses Wort Gebürge schreiben und sprechen.