* Die Gaffel
* Die Gaffel,
[
387-388] plur. die -n, ein nur in
einigen Oberdeutschen Gegenden übliches Wort. 1) Zins, Steuer, obrigkeitliche
Abgabe; im mittlern Lateine Gabella, Gavlum, Gablagium, im Franz. Gabelle.
Besonders ist das Abzugsgeld an einigen Orten unter diesen Nahmen bekannt. 2)
Eine Zunft, Innung, Gilde, in welchem Verstande es besonders in Cöln üblich
ist. Daher die Gaffelherren, die Abgeordneten aus dem Rathe, welche den
Versammlungen der Handwerke beywohnen, die Handwerksherren; der Gaffelmeister,
der Älteste der Zunft; der Gaffelknecht, der Zunftdiener u. s. f. Anm. Es ist
dieses Wort aus einer verderbten Aussprache des Wortes Gabe, Gabella,
entstanden.
S. Gabe. Das Niederd. Gaffel, eine Gabel, gehöret nicht
hierher;
S. Gabel.