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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Der Gaden

Der Gaden, [385-386] des -s, plur. ut nom. sing. ein nur in den gemeinen Mundarten, besonders Oberdeutschlandes übliches Wort. 1) Ein Zimmer, Behältniß, Gemach. Bey dem Ottfried ist Gadun so wohl ein Speisezimmer, als auch eine Scheuer. Willeram gebraucht Gegademe für ein Gemach. Besonders gebraucht man es so wohl im Ober- als Niederdeutschen noch von demjenigen Theile eines Hauses, wo die Krämer ihre Waaren feil haben, von dem Laden; im Nieders. Gadem, Gaem; in einigen Fällen auch Gat, S. Kattelgat. In der Schweiz ist Milchgaden der Milchkeller, Viehgaden der Kuhstall u. s. f. 2) Ein kleines Häuschen, eine Hütte, so wohl im Ober- als Niederdeutschen. Auch das Niedersächs. Koth, Kothe, ein kleines Haus, scheinet hierher zu gehören. In einigen Oberdeutschen Gegenden ist Gädemer ein Häusler, Nieders. Kothsasse, Kossate, Köther. 3) Ein Stockwerk, in welchem Verstande es so wohl im Ober- als Niederdeutschen häufig vorkommt, wo man auch die Beywörter, zweygädig, dreygädig u. s. f. hat, zwey, drey Stockwerke hoch. Anm. Es ist dieses eines der ältesten Wörter nicht nur in der Deutschen, sondern auch in dem meisten bekannten Sprachen. Im mittlern Lateine ist Gades ein eingezäunter verwahrter Ort, ein Zimmer, die Gränze. Ptolemäus gedenkt einer Stadt Monosgada. Im Punischen war Gadir ein Zaun, ein Gehäge, wovon auch die Stadt Cadix den Nahmen hat, und im Hebr. ist - hier nichtlateinischer Text, siehe Image - einzäunen, einhägen, und - hier nichtlateinischer Text, siehe Image - versammeln. S. Gatte, Gatter und Koth, ein Haus. [387-388]
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