Münchener DigitalisierungsZentrum - Digitale BibliothekBSB - Bayerische Staatsbibliothek

Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

1. Die Garbe | | Das Gärbeeisen

2. Die Garbe

2. Die Garbe, [411-412] plur. die -n, in der Feldwirthschaft, ein Arm voll abgeschnittener und zusammen gebundener Getreidehalmen, so lange sie noch nicht gedroschen sind. Garben binden. Das Getreide in Garben binden. Figürlich, wegen einiger Ähnlichkeit in der Feuerwerkskunst, viele Bränder, welche aufrecht in einer Runde neben einander gestellet sind. An einigen Orten, besonders Oberdeutschlandes, ist die Garbe an einem geschlachteten Ochsen das Stück vom Halse bis unter die Schultern. Anm. Dieses Wort lautet schon bey dem Notker Garba, im Tatian im Diminut. Gerbilin, wo es für Bündlein stehet, in Lipsii Glosse Garivo, wo es eine Hand voll bedeutet, im Nieders. Garve, im Engl. Garbe, im Franz. Gerbe, im mittlern Lat. Garba, Jarba, Geliba, Gelima, im Bretagnischen Kerbe, im Schwed. kerfwe. Dieterich von Stade leitet es von gerben, zubereiten; Hickes vom Angels. ripan, garipan, einernten, Rudbeck von kerfwa, kerben, schneiden, Wachter vom Angels. gripa, greifen, Frisch von gar, Ihre von acervus, andere von dem Griech. - hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , Stroh, und - hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , Frucht, und Scheller auf eine sehr seltsame Art von gar reif her. Unter allen diesen Ableitungen scheinet Rudbecks noch die wahrscheinlichste zu seyn. Im Schwed. ist karfwa, im Angels. georfan, im Griech. - hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , schneiden. S. Kerben und Scheren.
1. Die Garbe | | Das Gärbeeisen