2. Füttern, oder Futtern
2. Füttern, oder Futtern,
[
381-382] verb. reg. welches in
doppelter Gattung üblich ist. 1. Als ein Neutrum, mit dem Hülfsworte haben,
Futter oder ein Nahrungsmittel für das Vieh abgeben. Brachdisteln füttern gut,
sind ein gutes Futter für das Vieh. 2. Als ein Activum, Futter, Nahrung
reichen, und zwar, 1) in Beziehung auf den Gegenstand, dem es gereichet wird,
wo dieses Wort ehedem ein allgemeiner Ausdruck war, der aber jetzt nur noch im
Scherze oder aus Verachtung von Menschen gebraucht wird. Wir haben falsche
Freunde gefüttert, die uns nun verächtlich den Rücken kehren, Weiße. Füttern
sie mich immer zu Tode, ernähren sie mich immer so lange, als ich noch lebe. Am
häufigsten gebraucht man es von der Nahrung, welche Thieren gereicht wird. Die
alten Vögel füttern ihre Jungen. Die Pferde, die Schweine, die Tauben füttern
u. s. f. 2) In Beziehung auf dasjenige, was zum Futter gereichet wird, zur
Nahrung reichen. Gras, Haber, Heu, Stroh füttern. Wir haben den ganzen Winter
Korn füttern müssen. Daher die Fütterung,
S. solches hernach besonders. Anm. Füttern, im Tatian
fuotiran, im Schwed. fodra, im Dän. foere, ist das Iterativum von dem noch im
Nieders. üblichen föden, füttern, ernähren, im Griech. -
hier
nichtlateinischer Text, siehe Image - , bey dem Ulphilas fodan, im Schwed.
föda, im Engl. to feed, und fodder; doch kann es auch unmittelbar von Futter
abstammen.
S. Vater, Weiden und 2 Futter. Bey vielen lautet dieses
Wort futtern.