Das Fürwort
Das Fürwort,
[
371-372] des -es, plur. die -wörter. 1)
Die Fürsprache, der Fürspruch; doch am häufigsten im Oberdeutschen, und ohne
Plural. Ein Fürwort für jemanden einlegen. Ich brauche dein Fürwort nicht. 2)
In der Sprachkunst, ein Redetheil, welcher für, d. i. anstatt eines Nennwortes
stehet, oder die Idee eines Nennwortes ins kurze ziehet; Pronomen. Nie habe ich
ein Unglück erlebt, das eurem gleich wäre; wo eurem für demjenigen, welches ihr
erlitten habet, stehet. Anm. Einen solchen Redetheil nennen schon Ruodebert im
neunten Jahrhunderte bey dem Goldast fure daz nomen, spätere Schriftsteller ein
Fürnennwort, noch andere Vornahmen, Vorwort, Anstattwort, Personenwort u. s. f.
Indessen ist Fürwort am üblichsten geblieben, zumahl, da es bequem genug ist,
den Begriff eines solchen Redetheiles auszudrucken, und denselben von einem
Vorworte oder Präposition zu unterscheiden.