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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Die Furie | | Der Furierschütz

Der Furier

Der Furier, [367-368] (zweysylbig,) des -s, plur. die -e. 1) An Höfen, ein Bedienter, der die Befehle des Hofmarschalles ausrichtet, für die Versorgung der ankommenden Gäste sorget, und wo kein Futter-Marschall vorhanden ist, auch das Futter für den Marschall anzuschaffen hat. Er wird zum Unterschiede von dem folgenden auch Hoffurier genannt. Besorget er nur die Herberge und Verpflegung eines Hofes auf Reisen, so wird er Kammer- oder Reisefurier genannt. 2) Bey dem Soldatenwesen, ein Unterofficier, der für die Compagnie das Commiß-Brot empfängt, und dasselbe austheilet, auch für das Quartier der gemeinen Soldaten sorget. Anm. Dieses Wort ist zunächst aus dem Ital. Foriere und Franz. Fourrier entlehnet, welches aber mit dem mittlern Lat. Fodrarius, aus dem Deutschen Futter, Nieders. Foder, Foer herstammet. Führe, Fuora, Vuora war auch im Oberd. Futter, wie in Frischens Wörterbuche und Schilters Gloss. erwiesen wird. S. Futter. Es ist eben so unnöthig, in diesem Worte das Franz. ou auszudrucken, als noch ein unnützes er anzuhängen, Furierer. [367-368]
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