Fünf
Fünf,
[
353-354] eine Grundzahl, welche
zwischen vier und sechs in der Mitte stehet. Dieses Zahlwort wird auf
gedoppelte Art gebraucht; es hat entweder sein Hauptwort bey sich oder nicht.
Hat es sein Hauptwort bey sich, so ist es so wohl in den Geschlechtern als in
den Endungen unveränderlich. Fünf Männer. Ich sahe fünf Vögel. Es gehöret den
fünf Brüdern. Vor fünf Wochen. Seine fünf Sinne noch beysammen haben. Stehet es
aber absolute, so hat es in der dritten Endung fünfen. Wähle mir aus den fünfen
eins. Ich werdet vor fünfen fliehen, Es. 30, 17. Fünf sollen hundert jagen, 3
Mos. 26, 8. Es hat schon fünf geschlagen. Er kann nicht fünf zählen. Fünf
gerade seyn lassen. Zur Vermeidung der harten Einsylbigkeit bekommt es, wenn es
am Ende eines Satzes stehet, im Nominative auch wohl fünfe. Es waren ihrer
fünfe. Es gehet auf fünfe. Anm. Diese Zahlwort lautet bey dem Ulphilas fimf,
bey dem Kero fimf, im Tatian finevi, bey dem Ottfried finfi, im Dän. und
Schwed, fem, im Isländ. fimm, im Bretagnischen pemp, im Griech. -
hier
nichtlateinischer Text, siehe Image - , im Aeol. -
hier
nichtlateinischer Text, siehe Image - , im Pers. Peng. Andere Mundarten
verschlingen das n, wie das Angels. fif, das Nieders. five, das Holländ. vyf,
das Engl. five, das Pohln. piec; und das Krainerische und Böhm. pet.
Gemeiniglich glaubt man, daß es von Finger herkomme, weil es die Zahl der
Finger an einer Hand ausdruckt. Diejenigen, welche das erste Eisen auf dem
Berge Ida schmiedeten, wurden Idaei dactyli genannt, weil der vornehmsten fünf
waren. Übrigens kann auch dieses Wort, so wie die übrigen Zahlwörter, mit
allerley Beywörtern zusammen gesetzet werden, selbst mit solchen, welche allein
nicht üblich sind, z. B. fünfbeinig, fünffüßig, fünfblätterig, fünfseitig,
fünftägig u. s. f. [
353-354]