Der Fund
Der Fund,
[
351-352] des -es, plur. die Fünde,
Diminut. das Fündchen, Oberd. Fündlein, von dem Zeitworte finden. 1. Die
Handlung, da man eine Sache findet; ohne Plural. Einen guten Fund thun. 2. Die
gefundene Sache. 1) Eigentlich. Er freuet sich über seinen Fund. 2) Figürlich.
(a) Die Erfindung, Entdeckung, und die entdeckte Sache. Auf einen Fund bedacht
seyn, Mittel und Wege erdenken. Sich mit dem gesegneten Wasser zu besprengen,
ist kein neuer Fund, im Oberd. Menschensünde, menschliche Erfindungen. Uns
verführen nicht so der Menschen böse Fündlein, noch der Mahler unnütze Arbeit,
nehmlich ein bunt Bild mit mancherley Farbe, Weisheit 15, 4. Neue Herren, neue
Fünde, im gemeinen Leben. Im Bergbaue wird der bestimmte Punct, aus welchem die
Fundgruben vermessen werden, der Fund genannt.
S. Fundgrube. Besonders, (b) schädliche Erfindungen,
List Ränke.
Unfallo kein weil feyren kundt, Sonnder gedacht auf ander
fundt, Theuerd. Kap. 35.
Sonder Argelist unde nige Vunde, in einer Nieders. Urk. von
1406. Bemühe dich nicht reich zu werden, und laß ab von deinem Fündlein,
Sprichw. 23, 4.
Sie weiß mit tausend Fünden Dir Breithut, was sie will, mit
Listen aufzubinden, Rachel.
Anm. Dieses Wort lautet in allen obigen Bedeutungen im
Nieders. Fund, in der letzten figürlichen aber im Schwed. und Dän. gleichfalls
Fund. In der zweyten figürlichen Bedeutung ist im Hochdeutschen statt dessen
auch Finte üblich, welches aber aus dem Franz. Feinte, entlehnet ist.
S. Finden und Spitzfündig.