1. Der Frosch
1. Der Frosch,
[
321-322] des -es, plur. die Frösche,
Diminut. das Fröschen, Oberd. Fröschlein, Fröschel, ein nacktes und
ungeschwänztes Amphibium mit vier Füßen, welches einen flachen etwas eckigen
Rücken hat, im Frühlinge im Wasser und im Sommer auf dem Lande lebt; Rana
Temporaria L. Batrachus Rana Klein.
S. Baumfrosch, Laubfrosch, Wasserfrosch u. s. f. Er
brüstet sich, wie ein Frosch im Mondscheine. Das Quaken der Frösche hat
Brockes, wie vor ihm schon Aristophanes, durch Wreckekeks nachzuahmen gesucht.
Anm. Dieses Thier heißt schon bey dem Notker Frosg, in den Monseeischen Glossen
Frosk, im Schwed. Fro, im Isländ. Freia, im Angels. Frogga, Frocca, Frox, im
Holl. Vorsch, im Norweg. Fröer, im Dän. Froe, Frosk, im Engl. Frog, im Wallach.
Broaska, und im mittlern Latein. Bruscus. Dieses letztere ist, dem Frisch zu
Folge, zugleich das Stammwort des Deutschen, und Bruscus leitet er von Ruscus,
Mausedorn, her, weil sich die Frösche gern unter diesem Strauche aufhalten
sollen, so wie sie aus einer ähnlichen Ursache Rubetae, von Rubus,
Brommbeerstaude, genannt werden. Ihre leitet Frosch von dem Schwed. Frö, der
Samen her, weil diese Thiere sehr vielen Leich oder Samen legen, der im Franz.
Frie, und im Engl. Fray genannt wird. Wenn dieser Umstand diese Ableitung nicht
überwiegend wahrscheinlich machte, so würde friesen, frieren, frisch,
vielleicht Anspruch auf die Verwandtschaft machen können, weil dieses Thier
sehr kalt anzufühlen ist. Im Nieders. heißt es Pogge, Padde, und im Scherze
Aderjaan, bey dem Pictor. Hopzer, im Angels. Gaersthop, Grashüpfer, und in
Schonen Korngrodor.