Der Franke
Der Franke,
[
263-264] des -n, plur. die -n. 1) Eine
von der Nation der ehemahligen Franken; ingleichen der aus Franken, demjenigen
Lande in Deutschland, welches einer der ersten Sitze der Franken war, gebürtig
ist. Weil sich die ehemahlige Franken, so fern sie sich Frankreich unterwürfig
gemacht, in den nachmahli- gen Kreuzzügen besonders hervor thaten, so werden,
seit Gottfrieds von Bouillon Zeiten, alle Europäische Christen in den
Morgenländern Franken genannt. 2) Eine Französische Münze, welche 8 Groschen
gilt und schon im 14ten Jahrhunderte vorkommt; Franz. Franc, im mittlern Lat.
Francus, Franchus. In Franken hatte man ehedem auch eine Scheidemünze, welche
gleichfalls diesen Nahmen führete, und 3 Häller galt. Anm. Das e am Ende dieses
Wortes ist das e euphonicum, dessen die Hochdeutsche Mundart in diesem und
andern ähnlichen Nahmen nicht entbehren kann; z. B. der Preuße, Schwede, Däne,
Russe u. s. f. obgleich rauhere Mundarten solches gern verschlucken, der Frank,
der Preuß, der Ruß, der Schwed, u. s. f.
S. E. [
265-266]