Fortgehen
Fortgehen,
[
255-256] verb. irreg. neutr. (
S. Gehen,) welches das Hülfswort seyn erfordert. 1.
Weggehen; sich gehend von einem Orte entfernen. Er ist längst fortgegangen. Nun
geht es fort, d. i. nun reisen wir ab. 2. Fortfahren zu gehen. 1) In
eigentlicher und weiterer Bedeutung. Die Uhr geht noch fort. Noch mehr 2) in
figürlichen Verstande. (a) Fortgesetzt werden. Ist die Sache richtig, so gehet
ihr holdseliges Singen wieder fort, Gell. (b) Fortbauen. Die Begierden gehen
ohne Aufhören fort, und können keinen Widerstand leiden, wenn sie Ein Mahl
gewöhnt sind, in allem befriedigt zu werden, Dusch. Da er seinen Zorn ließ
fortgehen, Ps. 78, 50. (c) Zur Wirklichkeit gebracht werden. Die Reise geht
noch fort. Die Hochzeit ist nicht fortgegangen, wo doch vor sich gehen oder
Fortgang haben üblicher sind. (d) Gelingen, einen guten Erfolg haben. Als
Ahitophel sahe, daß sein Rath nicht fortgegangen war, 2 Sam. 17, 23. Erzörne
dich nicht über den, dem sein Muthwill glücklich fortgehet, Ps. 37, 7. Wo doch
Fortgang haben im Hochdeutschen gleichfalls üblicher ist.