Das Fontanell
Das Fontanell,
[
241-242] des -es, plur. die -e, aus dem
mittlern Lat. Fontanella, ein kleiner Brunnen. 1) In der Arzeneykunst, ein
künstliches Geschwür, die bösen Feuchtigkeiten aus dem menschlichen Körper
abzuziehen. Jemanden ein Fontanell setzen, ein solches Geschwür verursachen.
Daher das Fontanellen-Pflaster, wodurch ein Fontanell verursacht wird; der
Fontanellen-Stein, ein Ätzstein, zu eben derselben Absicht u. s. f. 2) An neu
gebornen Kindern, die Stelle des Kopfes bey der Zusammenkunft der Pfeil- und
Kranznacht, wo sich eine Öffnung der Hirnschale befindet, welche mit einer
zarten Haut bedeckt ist, wodurch man das darunter liegende Gehirn schlagen
siehet; der Schlagbrunnen, das Blättchen.