Das Flötz
Das Flötz,
[
221-222] des -es, plur. die -e, eine
ebene horizontale Fläche, und was die Gestalt horizontaler Lagen oder Flächen
hat, doch nur noch in einigen Fällen. 1) * Die ebene Fläche des Erdbodens in
einigen Oberdeutschen Gegenden. Die Haberschrecken (Heuschrecken) waren in
solcher Menge, daß sie die Fletze der Erde bedeckten, Hagen. Chron. beym Petz.
2) Ein mit Steinen gepflasterter Platz in einem Gebäude, im Oberdeutschen. Das
Gefletz in der Kirchen, da der gemeine Mann steht, Bluntschli. In Baiern
bedeutet Flötz das Vorhaus, die Flur; ingleichen einen bedeckten Gang, eine
Gallerie. 3) Am üblichsten ist dieses Wort im Bergbaue, wo es eine jede
horizontale oder fast horizontale Lage der Erd- und Steinmassen von
beträchtlicher Breite bezeichnet, zum Unterschiede von den gangartigen Erd-
oder Steinlagen; eine Schicht. Das Schieferflötz, die horizontale Lage
Schieferstein. Das Kalkflötz, Kohlenflötz, Lehmflötz u. s. f. Anm. Im Nieders.
ist flot flach, untief, Fleet ein Bett, ingleichen ein reinliches Zimmer oben
in einem Bauernhause mit einem Bette, im Osnabr. die Flötte. Im Isländ. ist
Flet, Flaet, das Vorhaus, im Schwed. Flet, und Angels. Flet, Flette, das Haus
selbst. Es gehöret dieses Wort zu platt, breit, latus, flach; denn noch im
Schwed. ist flat eben, Isländ. flatr, Griech. -
hier nichtlateinischer
Text, siehe Image - . Flatals bedeutet im Schwedischen, was in ebenen
Schichten lieget. In der alten Beicht bey dem Lambecio bedeutet, noh flezzi noh
betdi, weder Streu noch Bett.
S. Fluhe und Fliese. Übrigens lautet dieses Wort bey den
Bergleuten zuweilen Flöß und Floß, und in manchen Gegenden spricht man es
geschärft Flötz. [
223-224]