Fleißig
Fleißig,
[
203-204] -er, -ste, adj. et adv.
Fleißig anwendend, Fleißig verrathend, in den figürlichen Bedeutungen des
Hauptwortes. 1) Die Lust zu arbeiten thätig beweisend. Ein fleißiger Arbeiter,
Schüler u. s. f. Er ist außerordentlich fleißig. 2) Mit Sorgfalt, mit
Aufmerksamkeit. Etwas fleißig suchen. Fleißig zuhören, aufmerken. Ein fleißiges
Stück, welches der Künstler mit vielem Fleiße und großer Sorgfalt gearbeitet
hat. Ich habe sehr fleißig hierüber nachgedacht. 3) * Angelegentlich, emsig; am
häufigsten im Oberdeutschen. Fleißig danken, 2 Macc. 3, 33. Ich laß ihn fleißig
grüßen. Eine fleißige Bitte für jemanden einlegen. Worüber sie zwar nicht von
Herzen (denn es schien dummes Zeug zu seyn) aber doch recht fleißig lachten,
Hermes. 4) Oft, als ein Nebenwort. Er besucht mich sehr fleißig. Sich fleißig
an einem Orte einfinden. Sie müssen fleißig spazieren gehen. Anm. Bey dem
Stryker velizchleich, bey dem Ottfried flizig, bey dem Willeram fliezeg,
flizlich, im Nieders. flitig, im Dän. flittig. Das ohne Noth verlängerte
Oberdeutsche Nebenwort fleißiglich, Jer. 25, 4, ist im Hochdeutschen veraltet.