Der Flegel
Der Flegel,
[
195-196] des -s, plur. ut nom. sing.
Diminut. das Flegelchen, Oberd. Flegelein, ein Werkzeug zum Schlagen. 1)
Eigentlich, in der Landwirthschaft, ein an einer Stange bewegliches starkes
Stück Holz, zum Dreschen, ein Flegel oder Dreschflegel, und in weiterer
Bedeutung dieses ganze Werkzeug selbst; im Oberd. ein Kornhammer. 2) Figürlich,
ein niedriges Scheltwort auf einen groben bäuerischen Menschen. Anm. Schon in
den Monseeischen Glossen lautet dieses Wort Flegila, im Nieders. Flegel und
Flogger, im Dän. Flägel, im Engl. Flail, im mittlern Lat. Flagellum, im
Französ. ehedem Fleel, jetzt Fleau. Es stammet vermittelst der Endsylbe el,
welche ein Werkzeug bezeichnet, von dem alten noch bey dem Ottfried
befindlichen fluagan, schlagen, her, Lat. fligere, Griech. -
hier
nichtlateinischer Text, siehe Image - , -
hier nichtlateinischer Text,
siehe Image - Schwed. flenga, dahin auch das Lat. Plaga, gehöret. Im
Schwed. heißt der Flegel um eben deßwillen auch Slaga und Pleiel, das letztere
von dem Zeitworte bläuen, schlagen. Winsbeck nennt einen Dreschflegel
gleichfalls Slegel. Man siehet leicht, daß mit dem veralteten Zeitworte flegen,
schlagen, zugleich auf die fliegende Bewegung des schlagenden Werkzeuges
gesehen wird; daher bedeutet Flegel im Nieders. auch einen Flügel.