1. Die Finne
1. Die Finne,
[
161-162] plur. die -n, ein nur in
einigen Gegenden Ober- und Niederdeutschlandes bekanntes Wort, eine sumpfige
morastige Gegend zu bezeichnen; wo es bald die Venne, die Fühne, Füne, bald
aber auch das Fehn lautet. Besonders ist im Niedersächs. ein Fehn eine Gegend,
wo sich Torf befindet, und wo derselbe gegraben wird, Torfland. Daher ein Fehn
anlegen, ein Stück Torflandes so zurichten, daß man mit Bequemlichkeit daselbst
Torf graben könne; der Fehnker, ein Torfgräber; das Fehnkerschiff, ein Schiff,
welches dazu gebraucht wird u. s. f. In eben dieser Mundart ist Vie ein
sumpfiger aber dabey fruchtbarer Ort, und Vieland der Nahme einer solchen
Gegend an der Weser. Im Friesländ. und Oldenburg. bedeutet Fenen eine Weide,
Ettfenne Weideland, und fennen eine Weide mit Vieh betreiben. Im
Osnabrückischen ist Fönne der Schimmel, und fönnig schimmelig. Anm. Dieses Wort
ist sehr alt, und Fast allen Europäischen Sprachen gemein. Im Angels. und Engl.
lautet es Fenn und Venn, im Holländ. Venn, Vene, im Schwed. und Isländ. Fen,
allein der Bedeutung eines Sumpfes. Im Griech. ist -
hier nichtlateinischer
Text, siehe Image - , im Goth. Fan, im Ital. Fango, und Franz. Fange,
Schlamm, Koth, im alt Französ. Fiens, im heutigen Fiente, Dünger. Mist: ja, daß
Fan Fen, ehedem Wasser überhaupt bedeutet habe, erhellet unter andern auch aus
dem Latein. Fons. In Deutschland gibt es verschiedene Bäche, welche den Nahmen
Fühne führen. Der Südwind, welcher gemeiniglich Thau, und den Oberdeutschen
auch Regen bringt, weil er über das mittelländische Meer kommt, wird noch jetzt
in der Schweiz und andern Oberdeutschen Gegenden die Föhn oder Pfähn genannt.
S. auch Fenn.