Die Feigbohne
Die Feigbohne,
[
79-80] plur. die -n, eine gleichfalls
mehr Oberdeutsche Benennung einer Art großer Bohnen, Lupinus L. besonders
derjenigen, welche weiße Blumen tragen, und auf dem Felde als ein Futter für
das Vieh gebauet werden, daher sie auch Feldbohnen und Saubohnen heißen;
Lupinus albus L. die Feigbohnen mit gelber und blauer Blüthe hingegen sind
eßbar, werden in den Gärten gebauet, und in Obersachsen Puffbohnen, ingleichen
große Bohnen genannt. Beyde Arten sind aus Italien zu uns gekommen. Frisch
glaubt, das Feig hier so viel als feige, unbrauchbar, bedeute, weil diese
Bohnen, besonders die weißen, für Menschen nicht eßbar sind. Andere leiten die
Benennung von der Gleichheit mit den Feigen her. Allein da man das Wasser,
worin dergleichen Bohnen gekocht worden, schon lange als ein bewährtes Mittel
wider die Feig- und andere Warzen gehalten hat, so stehet es dahin, ob nicht
dieses zu ihrer Benennung Anlaß gegeben hat; obgleich auch ihre Größe und runde
Gestalt dabey in Betrachtung kommen kann,
S. 1 Feige und Wicke. Im Nieders. heißen sie Fiekbonen,
Viekbonen, Wickbonen, an andern Orten Veitsbohnen.